Markenworkshop auf zwei Kontinenten

Bevor ich die Markenkreation beginne, ist es notwendig festzulegen, wie sich die Marke präsentieren soll und für welche Werte sie einsteht. Um diese Werte festzulegen, gibt es verschiedene Herangehensweisen.

Entwicklung einer Marke - Markenwerte

Eine davon ist der Markenworkshop. Hierbei treffen sich die beauftragte Designagentur und der Kunde für ein bis zwei Arbeitstage. Mit Hilfe unterschiedlichster kreativen Methoden werden so beispielsweise die Markenwerte definiert. Im Fall meiner Thesis fand der Markenworkshop in Form meiner Reise nach Äthiopien statt. Ich lernte die Gründer kennen, verbrachte Zeit mit ihnen, führte betriebliche aber auch persönliche Gespräche und fand so heraus, welche Markenwerte auf das Unternehmen zutreffen würden. Die so entstandenen Werte wurden anschließend nach Wichtigkeit und Einzigartigkeit eingegrenzt, sodass 12-15 Werte am Schluss übrig bleiben. Diese wiederum werden schließlich den drei Kategorien der Wertepyramide zugeteilt:

1. Substanzwerte
Wichtige Werte um erfolgreich sein zu können, die jedoch auch Wettbewerber charakterisieren könnten.

2. Kernwerte
Werte, die die DNA der Marke darstellen, die SWAY als Marke wirklich ausmachen.

3. Differenziatoren
Werte, die die Marke ganz besonders charakterisieren, vom Wettbewerb abgrenzen und relevant für die Nutzer sind.

 

Markenworkshop auf zwei Kontinenten

Sorry for the delay

Ich lasse den Thesis-Stress erfolgreich hinter mir und darf nun offiziell den Titel Bachelor of Arts Kommunikationsdesign in meine E-Mail Signatur schreiben. Doch bis hier her war es aber auch wirklich ein ganzes Stück Arbeit… und einige Nachtschichten gab es auch.

Leider konnte ich deshalb mein Versprechen nicht halten, regelmäßig darüber in diesem Blog zu berichten.

Das möchte ich nun nachholen und berichte nun also rückwirkend über die Entstehung meiner Abschlussarbeit und über die Entwicklung einer Marke für das Startup aus Äthiopien. Jede Woche ein kleines bisschen.

Sorry for the delay

Designer vs. künstliche Intelligenz

Im Zuge der Werkschau der diesjährigen Absolventen des Studiengangs Kommunikationsdesigns der HTWG Konstanz, gibt Prof. Jo Wickert Aufschluss darüber, ob und wie sich die Arbeitswelt des Designers mit der Entwicklung von künstlicher Intelligenz verändern wird. Auf die Frage „Können Designer von künstlicher Intelligenz oder Maschinen ersetzt werden?“ gibt er folgende Antwort:

Es wäre naiv zu glauben, dass die technologische Entwicklung der künstlichen Intelligenz an der Arbeit von Designern einfach so vorbeigehen würde. So sicher wie der Wandel in unserem Beruf aber auch sein mag – kein Designer muss deswegen um seinen Arbeitsplatz fürchten. Ganz im Gegenteil: Der Wandel war in der Vergangenheit schon immer die Beschäftigungsgarantie für diejenigen Designer, die sich als Teil der Entwicklung verstehen. Kein Designer stellt heute seine Daseinsberechtigung in Frage, nur weil er einen Computer bei der täglichen Arbeit benutzt. Der Rechner ist schlicht ein Werkzeug. Warum sollte das bei künstlicher Intelligenz anders sein?

Es lohnt sich auf jeden Fall etwas genauer hinzusehen, was ein künstlich denkendes intelligentes System zu leisten vermag. Dabei spielt es eine Rolle, dass der Rechner dabei bestimmte Dinge ziemlich gut lernen kann und damit eine Art Wissen generiert. Nehmen wir beispielsweise die Frage der richtigen Spationierung in der Typografie. Wenn wir davon ausgehen, dass wir Designer einen Konsens darüber erzeugen können, was als „richtig spationiert“ zu bezeichnen ist und einem Rechner davon viele tausend Beispiele zeigen, „lernt“ der Rechner das und kann in einem Schriftsatzprogramm dieses Wissen anwenden. Ähnliches ist für ein gutes Layout oder ein funktionierendes Raster denkbar. Alles was konsensfähige gute Gestaltung ist, kann von Programmen automatisch übernommen werden. Es ist zu erwarten, dass in den nächsten Jahren solche Aufgaben mehr und mehr von Software unterstützt werden wird.

Sollten wir allerdings auf eine spannende Idee aus sein, eine kreative visuelle Lösung suchen oder eine ungewöhnliche Umsetzung benötigen, so liegt ja gerade der Witz darin zu überraschen oder eben nicht systemkonforme visuelle Reize zu schaffen. Ein Beispiel: Obwohl der Rechner schon Jahrzehnte mit Text und Worten umgehen kann, ist noch kein brauchbares Gedicht aus dem Rechner selbst entstanden. Freuen wir uns also darüber auch weiterhin als Designer gebraucht zu werden aber nicht als Bleisetzer, nicht als Druckvorlagenhersteller und nicht als Pixelschubser, sondern als kreativer Impulsgeber.

Prof. Jo Wickert, 18.02.2017

Designer vs. künstliche Intelligenz